04-Wettbewerb Poesie und Spiele/ Laboratory and Competition „poetry & games“




















04., 05. & 06. März 2011


wortwedding - Laden für Poesieprojekte

March 4, 5 & 6 2011 wortwedding - Laden für Poesieprojekte

Eine Veranstaltung von Catherine Launay in Zusammenarbeit mit Mehtap Akdemir und Nicola Caroli im Rahmen von Poesiefrühling.

Mit Hilfe von Poesiespielzeugen möchten wir Menschen (von 0 bis 99 Jahren) spielerische und vielfältige Zugänge zu Poesie anbieten, um zur eigenen Sprachgestaltung anzuregen.

Geplant ist die fertigen Poesiespiele weiterzuvermitteln an Bibliotheken, PoesievermittlerInnen, PoesiefestivalleiterInnen, LehrerInnen, z. B. im Rahmen von Poem Space Mobil (Poem Space Mobil ist ein Projekt von Poem Space, das durch eine spielerische und kreative Herangehensweise den Menschen Poesie nahebringt).

Drei Spielideen werden von einer Jury ausgewählt und erhalten eine Prämie zur Projektrealisierung. Die GewinnerInnen haben sechs Monate Zeit, um ihre Ideen zu realisieren.

Bei Poesie & Spiele gibt es auch Vorträge von eingeladenen Gästen:
„Charakteristika der Poesie“ von Nicola Caroli (Poesievermittlerin und Leiterin von wortwedding, Laden für Poesieprojekte)



Poesie ist die Kunst der Sprache. Die Werke dieser Kunst nennt man Gedichte. Woran erkennt man ein Gedicht, ein Sprachkunstwerk? Wie wird es verfasst oder gebaut? Wie kann man ein Gebäude aus Sprache bauen? Was sind die Entsprechungen von Bausteinen und Balken dafür? Wie wird Sprache zum Material? Und was ist der Effekt?
Zusammen schauen wir uns Elemente von Gedichten, Gedichtfragmente und ganze Gedichte an und nehmen auch ein paar Werkzeuge selbst in die Hand.

„Wie entsteht Poesie aus Sprachspielen?“ von Dr. Ralf Klausnitzer (Literaturwissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin)



Ohne Sprache keine Welt. Und ohne Poesie keine Sprache. Und also ohne Poesie keine Welt. Denn poetische Sprache erschließt etwas, was es nur durch sie und in ihr gibt: Freie Spiele von Assoziationen. Unbekannte Welten. Bezeichnungen für Gefühle, die so komplex sind, dass nur ein sprachliches Bild sie einfangen und festhalten kann. Gemeinsam mit den Zuhörern sollen diese und weitere Dimensionen poetischer Welterfindung im Medium der Sprache erschlossen und diskutiert werden. Dabei geht es weniger um wissenschaftliche Einsichten als vielmehr um gemeinsame Entdeckungen an und mit Sprache. Und Entdeckungen sind immer gut.

„Charakteristika eines Spiels“ mit Birthe Mlynczak (Spieledesignerin - Hochschule für Kunst und Design Halle, Studiengang Industriedesign - Spielen und Lernen).



Was ist Spielen? Wer spielt eigentlich wie? Welche Spielarten gibt es überhaupt? Wie viel Regeln braucht es? Aktiv mit dem Körper spielen und was passiert derweil im Kopf? Wie spielen Kinder und was brauchen Erwachsene um wieder wie sie zu spielen? Wer ist besser, der Falschspieler oder der Spielverderber? Was braucht es eigentlich zum Spielen?
In meinem Vortrag möchte ich einen Einblick in die vielschichtige Welt des alltäglichen Spielens in unserer Gesellschaft geben und dann aus der Praxis erzählen, wie Spiele, Spielzeuge und Spielgeräte entstehen. Darüber hinaus freue ich mich, mit euch über Spielprozesse, Spielideen und Ansichten in den Dialog zu treten.
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An event by Catherine Launay in cooperation with Mehtap Akdemir and Nicola Caroli as part of Poesiefrühling. With the help of poetry games we aim to offer people from 0 to 99 years diverse, playful modes of access to poetry in order to encourage them to play with language themselves. We plan to distribute the completed poetry games to libraries, poetry mediators, poetry festival directors and teachers, for instance in the context of Poem Space Mobil (Poem Space Mobil is a project by Poem Space that uses a playful, creative approach to make poetry accessible to people). A jury will select three game concepts which will receive a cash prize toward their realization. The winners have six months time to realize their ideas.

Poetry & Games also includes talks by invited guests:


“Characteristics of Poetry”
by Nicola Caroli (poetry mediator and director of wortwedding, Laden für Poesieprojekte)
Poetry is the art of language. The works of this art are called poems. How can one recognize a poem, a work of language art? How is it composed or constructed? How can a building be constructed using language? What are the equivalents to building blocks and beams? How does language become material? And what is the effect? Together we will examine elements of poems, poem fragments and entire poems and try out a few tools ourselves.

“How Does Poetry Emerge from Language Games?”
by Dr. Ralf Klausnitzer (Literature scholar at the Humboldt University, Berlin)
Without language there is no world. And without poetry there is no language. And thus without poetry there is no world. For poetic language taps into something that exists only through it and in it: a free play of associations. Unknown worlds. Descriptions of feelings so complex that only a linguistic image can capture and record them. Together with the audience, these and other dimensions of inventing poetic worlds using the medium of language will be tapped into and discussed. The focus is less on scholarly insights than on shared discoveries in and using language. And discoveries are always a good thing!

“Characteristics of a Game”
with Birthe Mlynczak (game designer at the Halle College of Art and Design, Industrial Design Faculty – Playing and Learning).
What is play? Who plays how? What kind of games are there? How many rules are required? What happens in the mind while the body is engaged in active play? How do children play, and what do adults need in order to play like children again? Who is better, the cheater or the spoilsport? What is actually required to be able to play? My talk aims to provide insights into the multilayered world of everyday play in our society and offer practical examples of how games, toys and playground equipment are developed. I also look forward to entering into a dialogue about game processes, game ideas and opinions.
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Gewinner 1/ Winner 1
Poesieleiter von Nicola Caroli, Julia de Boor, Jenny Döhrer, Lena Görlitz, Miriam Hartz und Therese Zimmermann.
Poetry Ladder by Nicola Caroli, Julia de Boor, Jenny Döhrer, Lena Görlitz, Miriam Hartz and Therese Zimmermann.

Poesie Leiter

Zielgruppe (Alter) ab 8 Jahre
Kurzbeschreibung des Spiels
Poetisches Schreibspiel für Zuhause und unterwegs. Die Spieler benötigen nicht mehr als den Spielbogen und Stifte. Die einfache und knappe Anleitung ist auf jedem Spielbogen aufgedruckt, kann also nicht verloren gehen. Die Spieler beginnen das Spiel mit dem Einsetzen beliebiger Buchstaben, wobei mindestens ein Buchstabe ein Selbstlaut sein muss. Aus den Buchstaben bilden sie erst Worte, dann Sätze, finden Reimworte und schmieden zu guter Letzt sich reimende Verse, die in unterschiedlicher Reihenfolge vorgetragen verschiedene Nuancen eines kleinen Gedichtes ergeben.
Lernziel/ Lerninhalte
Ziel ist es, Kindern im Erstlesealter einen spielerischen Anreiz zu bieten, bewusst mit Sprache umzugehen und sich an poetische Ausdrucksformen heranzutasten. Beim abschließenden Vorlesen der Zweizeiler in unterschiedlicher Reihenfolge interpretieren die Kinder die verschiedenen Varianten entweder still für sich oder in der Runde der Spieler laut für alle. Darüber hinaus verstehen sie ihr Gedicht als eine Gruppenleistung. Es gibt keinen einzelnen Gewinner.

Target Group (age) 8 years and older Brief description Poetic writing game to be played at home or while traveling. All the players need is the game sheet and pens. The brief, simple instructions cannot get lost, as they are printed on every game sheet. The players begin the game by writing down random letters, at least one of which must be a vowel. Using these letters, they form words, then sentences, finding rhyming words and finally constructing rhyming lines which produce various nuances of a short poem when read aloud in different sequences. Learning objective / Learning content The aim is to offer beginning readers a playful motivation to work consciously with language and work their way toward poetic forms of expression. When the couplets are read in various sequences, the children either interpret the different variants silently, for themselves, or out loud for everyone in the group. The poem is seen as a collective achievement; there is no individual winner.

Gewinner 2/ Winner 2
Poesiegarten von Julia De Boor und Yvonne Neldel
Ein Poesieerlebnisgarten für Alle ab 8 Jahren.
Poetry garden by Julia De Boor and Yvonne Neldel. A poetry garden for everyone 8 years old and older.

Skizze "Die poetischen Vier"

Dieser Park bietet fantastische Spielmöglichkeiten mit Buchstaben, Silben, Wörtern und Klängen. In vierunterschiedlichen Landschaften spielst Du dabei allein oder gemeinsam mit anderen. Im Garten-, Wasser- und Baustoffland erntest Du alle "Rohmaterialien", die Du zum poetischen Spiel benötigst; im Spieleland gibt es Tauschmöglichkeiten und Geschenke. Am Ende treffen sich alle Poeten auf der Picknickwiese in der Mitte und es darf nach Herzenslust gedichtet werden.

This part offers fantastic opportunities to play with letters, syllables, words and sounds. In four different landscapes you play by yourself or with others. In Garden, Water and Material Lands you gather all the “raw materials” you need for your poetic game; in Poetry Land there are presents and opportunities to swap. At the end all the poets meet at the picnic meadow in the middle and create poems to their hearts’ content.

Fotos von "Die poetischen Vier", Schulgarten der Fichtelgebirge-Grundschule, Görlitzer Ufer 2., Berlin.

Im Baustoffland gibt es eine Klangstation: welche Geräusche entstehen, wenn Steine auf Steine fallen und wie lässt sich dieser Klang in Worte fassen; die Teilnehmer probieren aus und schreiben die Klangwörter auf.














Im Gartenland wachsen Konsonanten und Vokale im Grünen.

















Die Mitspieler würfeln sich durch den Poesiegarten und sammeln dabei Baumscheiben ein, auf denen Buchstaben gemalt sind.

















Im Wasserland können Silben-Fische geangelt werden.















Im Spieleland werden Wörter erlauscht.



















Am Ende wird die Ernte auf der Picknickdecke ausgebreitet und jetzt können aus den Buchstaben Wörter gelegt und dann nach Belieben alles ver-dichtet werden.















Gewinner 3/ Winner 3
Poesie-Steine von Günter Cornett, Wolfgang Heyder, Christine Kahlau und Barbara C. Schulze.
Poetry Stones by Günter Cornett, Wolfgang Heyder, Christine Kahlau and Barbara C. Schulze.


















Poesie-Steine (Tischversion) - Foto: Günter Cornett











































Poesie-Steine (Außenvariante) - Fotos: Wolfgang Heyder

Gedichte sind in Wörter und Wortgruppen zerlegt und auf Quader aufgeklebt. Diese Poesie-Steine können spielerisch zu neuen Gedichten zusammengesetzt werden.

Spielverlauf
Alle Poesie-Steine werden unter den Spielern aufgeteilt.
Der erste Spieler legt einen seiner Steine aus.
Dann legt reihum jeder Spieler einen seiner Steine in der selben Zeile an oder beginnt eine neue Zeile, um das Gedicht so fortzusetzen, wie er es für sinnvoll hält. Am Ende ist aus den Fragmenten eines oder mehrerer bestehenden Gedichte ein neues Gedicht entstanden.

In einer didaktischen Version geht es darum, das ursprüngliche Gedicht im Original wiederherzustellen bzw. unter ein ähnliches Gedicht gleichen Aufbaus zu schaffen.

We have broken poems down into words and word groups and glued them onto blocks. These poetry stones can be assembled to create new poems.
Instructions All the poetry stones are distributed among the players. The first player puts down one stone. Each following player puts down one stone in the same line or starts a new line, continuing the poem however he or she wants. In the end the fragments of one or more existing poems have been made into a new poem. An educational version focuses on recreating the original poem or creating a similar poem with the same structure.